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208 Route 18. EPHESOS. Artemision. Reliefband geschmückt waren (columnae caelatae; Reste mit der
Weihinschrift des Königs im Britischen Museum). Nach langer Bau-
zeit
vollendet, von Xerxes verschont, durch Brand zerstört, von
Päonios und Demetrios wiederhergestellt, wurde der Tempel 356
von Herostratos, angeblich in der Geburtsnacht Alexanders d. Gr.,
angezündet. Durch den Baumeister Deinokrates (S. 68) wurde er
prächtiger wiedererbaut, so daß er als eines der sieben Weltwunder
galt. Dabei mußte der Fußboden wegen der Anschwemmungen um
3m höher gelegt werden. Nach Plinius umgaben die Säulen in dop-
peltem
Kranze das Heiligtum; im ganzen waren es 127; 8 standen
in der Front; 36 waren wiederum columnae caelatae (Reste auch von
diesen in London); eine davon soll Skopas gearbeitet haben. Um
den Tempel lag ein heiliger Bezirk, der von einer Mauer umschlossen
war. Nero raubte dem Tempel viele Schätze. Nach der Zerstörung
durch die Goten (263 nach Chr.) wurde er wiederhergestellt, aber
schon im späten Altertum als Steinbruch benutzt. Zum Bau der
Sophienkirche in Konstantinopel soll z. B. Material entführt worden
sein. Die Stätte war vollkommen vergessen, da auch der Fußboden
des Deinokrates noch etwa 3m tief verschüttet war. Im Jahre 1870
hat sie der englische Architekt Wood nach siebenjährigem Suchen
wiedergefunden und auszugraben begonnen; seit 1904 werden die
Ausgrabungen durch das Britische Museum fortgesetzt. 1895 haben
außerhalb dieses Bezirks Humann und Benndorf vergeblich nach dem
Altar gesucht, der von Praxiteles geschmückt war und vermutlich
im W. vor dem Tempel lag.

Von dem Tempelbezirk führten s.w. zu den beiden Osttoren
der Stadt, dem nördlichen und dem südlichen oder Magnesischen,
Straßen, zu deren Seiten sich Gräber, Sarkophage, Unterbauten von
Grabdenkmälern aus verschiedener Zeit reihen. Wir folgen der Land-
straße
nach Scalanova weiter nach W. bis über die zweite eiserne
Brücke; der hier l. abzweigende Fußweg führt über das Feld und
am N.-Abhang des Koressos (S. 211) entlang zum NO.-Tore der Stadt
(Pl. 4), das im Altertum wahrscheinlich das Koressische hieß. Die
Lysimachische Stadtmauer lief von hier, in durchschnittlicher Dicke
von 3m, s.ö. steil zur Höhe des Koressos hinan, oben am OW.-
Einschnitt
entlang zum O.-Abhang und über diesem her s. zum
SO.-Tor (Pl. 22, s. S. 211), dann am O.-Abhang des Pion hinan
und dicht unterhalb des Kammes hin nach NW. bis zum St. Pauls-
Gefängnis
(S. 211). Der von der Mauer nicht eingeschlossene NO.-
Abhang
des Koressos ist terrassiert und enthält zahlreiche Votiv-
nischen
. Innerhalb des NO.-Tores führte eine Hauptstraße der
alten Stadt westl. um den Berg herum zum SO.-Tor. Gleich l. am
Tor das Stadion (Pl. 5), r. von der Straße eine ausgedehnte Back-
steinruine
unbekannter Bestimmung. Der Torbau und die imposante
Eingangshalle zum Stadion befinden sich an dessen W.-Seite. Die
Sitzstufen sind wie in Saldos und Milet z. T. aus dem Fels gehauen,
z. T. ruhen sie auf Unterbauten. Westl. gegenüber erhebt sich zu